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DOUGGA. 58. Route. 371 und malerischen Gassen sind vielfach antike Bautrümmer einge-
mauert
, Überreste der einst ansehnlichen Stadt Thubursicum Bure.
Die einzigen sonstigen Sehenswürdigkeiten sind die byzantinische
Festung
(in der Nordmauer Trümmer eines römischen Ehrenbogens)
und der neupunische Friedhof im SW. des Ortes. Bei dem ver-
fallenen
Turm am oberen Stadtende prächtige Fernsicht.

Der schlechte Fahrweg von Pont-de-Trajan (S. 341) führt bergauf
bergab durch das zerklüftete Bergland im S. der Medjerda, berührt bei
(20km) Henchir Maâtria das Ruinenfeld des römischen Städtchens Numluli
oder Numiulis (Grundmauern des Kapitols vom J. 170 nach Chr., altchrist-
liche
Kapelle in Kleeblattform mit vier Apsiden, byzantinische Festung)
und endet am Nordtor von (28km) Teboursouk.

Der Fahrweg nach Dougga verläßt 12 Min. südl. von Te-
boursouk
die Landstraße nach Le Kef (S. 377) und führt s.w. über
die mit spärlichem Gestrüpp bewachsene Hochebene aufwärts.

Dougga (ca. 600m), ein armseliges Berberdorf am Südrande
des Kef Dougga, 6km s.w. von Teboursouk, an der Stätte von
Thugga, einem der ältesten und bedeutendsten Orte im Innern
Tunesiens, ist das schönstgelegene und neben Gightis (S. 410) her-
vorragendste
Ruinenfeld des Landes. Der Name der Stadt ist ber-
berischen
Ursprungs (thukka Viehweide). Es scheint schon in
früher Zeit Sitz einer mit Karthago verbündeten Berberdynastie
gewesen zu sein, gehörte dann nacheinander zum karthagischen
Gebiet und zum Reiche Masinissas (S. 335) und erreichte den
Höhepunkt seiner Entwicklung gegen Ende des II. Jahrhunderts
nach Chr.
Die seit 1891 erst teilweise ausgegrabenen großartigen
Ruinen aus spätrömischer Zeit, die uralten Olivenwaldungen des
Kef Dougga, die Aussicht auf das Oued Khalled-Tal und das weite
nordtunesische Bergland bis zum Dj. Zaghouan und Dj. Bou-Kornin
(S. 380) vereinen sich zu einem stimmungsvollen Landschaftsbilde.
Im NW. begrenzt der seit dem Altertum durch seine Blei- und
Zinkgruben berühmte Dj. Gorra (963m) den Horizont.

Das alte Osttor (Porte de l’Est), wo einst ein Seitenarm der Straße
von Tebessa mündete, ist wie die nahen Thermen arg zerstört.

Wir wenden uns von hier zunächst, am Südabhange des Höhen-
zuges
, nach dem *Mausoleum, dem Grabmal eines Berberfürsten
(V. oder IV. Jahrh. vor Chr.), wohl dem ältesten erhaltenen Frei-
grab
punisch-libyschen Stils.

Der nach dem Vorbilde ägyptischer und syrischer Königsgräber er-
richtete
, ursprünglich ca. 17m hohe Bau besteht aus gewaltigen Kalkstein-
blöcken
. Das Untergeschoß, auf einem Sockel von sechs Stufen, ist mit
schmalen Eckpfeilern und drei Scheinfenstern geschmückt. Der auf drei
Stufen ruhende gleichfalls quadratische Mittelbau hat zwei Portale zwischen
ionischen Wandsäulen und statt des Kranzgesimses eine ägyptische Hohl-
kehle
. Drei weitere, an den Ecken ursprünglich mit Reiterstatuetten
dekorierte Stufen trugen eine kleine Pyramide mit einer Löwenfigur als
Bekrönung. Den Oberbau hat 1842 der Engländer Th. Read zerstört, um
sich die berühmte, jetzt im Britischen Museum verwahrte Inschrift, in
phönizischer und libyscher Sprache, anzueignen. Die Grabkammer be-
findet
sich wahrscheinlich unterhalb des Denkmals.